Bodenplatte (Plastron) eines echten Schildkrötenpanzers, Größe ca. 18,5 cm. Bei der eingeritzten Inschrift handelt es sich um die Replik eines Orakels aus Urzeiten. Das Objekt konnte ich erstaunlicherweise an der Hotelrezeption in Peking erwerben (1997). Für tiefgehende Informationen gibt es einen hervorragenden Bildband, siehe "Orakel - Der Blick in die Zukunft", Museum Rietberg Zürich (1999). Orakelknochen aus China sind dort ausführlich beschrieben. Materialien sind Schulterblätter von Rindern und Bauchpanzer von weiblichen Schildkröten (da diese glatter sind als die der Männchen). Die Befragung des Schildkröten-Orakels spielte u.a. in der Shang-Dynastie (ca. 1240 - 1040 v.u.Z.) eine wichtige Rolle. Die Könige stellten dem Orakel Fragen, und zwar zu fast allen Aspekten des Lebens. Das reichte vom Wetter bis zu Kriegszügen und Menschenopfern. Die höfischen Wahrsager führten die Divination durch (z.B. Formulierung der Fragestellung, mit Hitze erzeugte Sprünge im Panzer und das Einritzen der Inschriften). Die eigentliche Vorhersage wurde normalerweise vom Herrscher gemacht. In der Provinz Henan wurden Tausende von Schildkrötenschalen mit eingeritzten Orakelinschriften gefunden, die im wesentlichen Erfolg, Mißerfolg oder Neutralität aufzeigten. Natürlich gehörte bei der Reise auch ein Besuch in Xian (mit der berühmten Terrakotta-Armee von Chinas erstem Kaiser, um 210 v. Chr.) dazu.
| Kategorie: Kultgegenstände
| Material: Schildpatt Präparate
| Herkunft:
Peking, China
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