Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis), gut präpariert, Größe 11 cm. Auf dem Rückenpanzer ist ein feines Strahlenmuster zu erkennen, Kopf und Gliedmaßen sind mit gelben Punkten übersät. Diese gemäß "Roter Liste" (der IUCN / International Union for Conservation of Nature, mit Beobachter- und Beraterstatus bei den Vereinten Nationen) vom Aussterben bedrohte Art war früher auch in Deutschland weit verbreitet, stand aber schon im Mittelalter - zum Fisch erklärt - auf dem Fastenplan, nicht nur bei Mönchen (denen außerdem 5 Maß Bier täglich zustanden!) und wurde in der Folge nahezu ausgerottet. Heute sind sie in Deutschland nur noch an sehr wenigen Stellen heimisch und dort in recht kleinen Populationen. Inzwischen gibt es immerhin Wiederansiedelungs-Projekte, z.B. das Schutzprojekt mit Aufzuchtstation (Rhinluch, Linum) in Brandenburg ( u.a. mit Engagement des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz). Dort konnten bis 2023 ca. 860 Sumpfschildkröten ausgesiedelt werden. Die auf private Initiative gegründete "AG Sumpfschildkröte" kooperiert mit dem Hessischen Umweltministerium und einigen Zoos,
u.a. mit dem Tiergarten Nürnberg. Im Laufe 2024 kommt der Wildpark Hundshaupten in der Fränkischen Schweiz (Träger ist der Landkreis Forchheim) dazu. Die Heinz Sielmann Stiftung (Suche: Sielmann) engagiert sich mit einem größeren Projekt im nördlichen Brandenburg für diese Art, vornehmlich unterstützt durch Spenden. Insgesamt gilt dies ähnlich auch für den Naturschutzbund NABU, z.B. im Auengebiet am Oberrhein (Rheinland-Pfalz) und am Steinhuder Meer (Niedersachsen), sogar grenzüberschreitend auf der französischen Seite des Rheins (EU-Interreg Projekt "Sumpfschildkröte ohne Grenzen"), inzwischen erweitert um das "Emys-R"-Projekt (zusätzlich mit Polen und Litauen). Beteiligt sind ferner die Uni Landau und SEA LIVE in Speyer. Im TV-Film "Tierische Heimkehrer - Zurück in der Natur" (Doku 2021) geht es ebenfalls u.a. um diese Schildkrötenart. Außerdem gibt es eine starke Kooperation zwischen dem Nationalpark Donau-Auen und dem Tiergarten Schönbrunn (Wien), einschließlich Gelegepatenschaften.
| Kategorie: Ausstellungsstück
| Material: Schildpatt Präparate
| Herkunft:
Bayern, Deutschland
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